Deutsch-Israelische Gesellschaft schenkt Ostfriesland-Haggada.
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft Ostfriesland (DIGO) hat durch ihren Vorsitzenden Wolfgang Freitag unter Anwesenheit der Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (DIG), Gitta Connemann, sowie im Beisein der Künstler Ricardo Fuhrmann und Daniel Jelin die Ostfriesland-Haggadah an den Landkreis Leer übergeben. Landrat Matthias Groote nahm die für Ostfriesland bedeutsame Sammlung entgegen. Sie wird künftig durch das Kunsthaus Leer gemeinsam mit der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer bewahrt und verwaltet werden.
Die mehr als 50 Einzelwerke umfassende Ostfriesland-Haggadah wurde von den jüdischen Künstlern Ricardo Fuhrmann und Daniel Jelin aus Norden im Auftrag der DIGO bis 2013 erarbeitet. Das Ziel der Künstler war es, jüdisches Kunstschaffen in Ostfriesland wieder sichtbar werden zu lassen und die Freiheit des Menschen als universellen Wert zu verdeutlichen.
Die Sammlung erinnert an das wichtigste identitätsstiftende Ereignis der jüdischen und alttestamentlich-christlichen Überlieferung: den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Die Schöpfer der Werke Fuhrmann und Jelin möchten diesen Exodus als Befreiung aller Menschen von Sklaverei und ungerechtfertigten Bindungen verstanden wissen (vgl. erstes Gebot „Ich bin der Gott, der Dich befreit …“).
Die Ostfriesland-Haggadah wurde bereits mehrfach ausgestellt, darunter auch im israelischen Parlament, der Knesset in Jerusalem. Nachdem einzelne Werke durch die vorangehenden Ausstellungen leicht beschädigt worden waren und im Anschluss durch die Künstler nochmals restauriert wurden, konnte die Sammlung jetzt an den Landkreis Leer übergeben werden. Die DIGO und die Künstler hatten von Anfang an Wert darauf gelegt, dass die Sammlung als Ganzes dauerhaft in Ostfriesland erhalten bleibt. Mit der Übernahme der Ostfriesland-Haggadah in das Kunsthaus Leer werde erkennbar, dass jüdische Facetten wieder zur Kulturlandschaft Ostfrieslands gehören, befand auch Landrat Groote.
Foto: Bei der Übergabe der Haggadah im Kunsthaus Leer: Die Künstler Daniel Jelin (v. l.), Ricardo Fuhrmann, Susanne Bracht, Leiterin der Ehemaligen Jüdischen Schule, Landrat Matthias Groote, Wolfgang Freitag, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. Arbeitsgemeinschaft Ostfriesland, Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und Susanne Augat, Leiterin des Kunsthauses Leer.